Die Künstlerin Kristina Johlige Tolstoy

Text für die Kunstzeitung des Kunstpavillon Heringsdorf

Unser Blick nach außen…

Wenn man vor dem Pavillon steht, sich in südsüdwestliche Richtung dreht, ein sehr sehr starke Fernsichtbrille aufsetzt und dann noch höher springt, als man es sich vorstellen kann, sieht man vielleicht in einem ca. 1000 km entfernten kleinen Dorf im Allgäu die Holzbildhauerin Kristina Johlige Tolstoy. Vielleicht ist das Wetter schön und sie arbeitet gerade mit der Kettensäge an einer großen Skulptur im Freien, vielleicht stürmt und regnet es aber auch und wir können Sie durchs Atelierfenster an einer winzigen Figur schnitzen sehen oder aber sie findet gerade auf einem ihrer täglichen Spaziergänge „Material“ und Inspiration für neue Arbeiten. Ja, sie muss nicht suchen, sie hat den Blick und findet. Ich durfte schon häufiger dabei sein: plötzlich hat sie da wieder etwas in der Hand: etwas billionenfach in der Natur Vorhandenes und doch Spektakuläres: Einen Schirmflieger der Pusteblume, Gräser, Arnika- oder Eschensamen, Zapfenschuppen, Eicheln, besondere Holzstücke… Diese Fundstücke verwendet sie dann in ihren abstrakten und figürlichen Arbeiten und öffnet damit die Augen des Betrachters für die allgegenwärtige wunderbare Welt, die uns umgibt. Es lohnt sich zu schauen.

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